Schloss Hungen – Wohnen im Denkmal

Das Schloss bietet dem Betrachter in seiner heutigen Anlage, 1) neben dem repräsentativen Charakter mit verschiedenen Stilelementen, noch immer die wehrhafte Bauform des Mittelalters an. In der vormaligen Burganlage mit Kernburg und Vorburg sind die baugeschichtlichen Strukturmerkmale über die Jahrhunderte sichtbar erhalten geblieben. Mit Innenhof und Vorhof des Schlosses und seinen Gebäuden zeigen diese Elemente als bleibende historische Gestaltungsformen, dass die Geschichte am Baudenkmal in der Gegenwärtigkeit als Ganzes erlebbar und bewohnbar ist.
Der besondere Reiz der Schlossanlage ergibt sich aus seiner überschaubaren Größe. Die Architektur wirkt lebendig, anregend und zeigt das Sichtbarwerden der Gleichzeitigkeit von Steinbau- und Fachbauwerken mit den unterschiedlichen An-, Auf- und Vorbauten, die aus den verschiedensten Epochen stammen. Dazu kommt die intensive Wirkung der Grünflächen mit den farbigen Blumenrabatten am Boden und in Augenhöhe. Zusammen mit seinen Bäumen wirkt das Schlossgelände wie ein kleiner Park und beruhigend zur lebhaften Dachgestaltung und den prägnanten Linien der kontrastreichen hohen Gebäudeteile, die ebenfalls mehrere hundert Jahre Baugeschichte, mit dem Blick zum Himmel, offenlegen. Von welcher Ausgestaltung ein Schlossgarten in früheren Jahrhunderten ein Teil der Schlossanlage war, läßt sich in der Gegenwart aufgrund der fehlenden Quellen nicht mehr belegen. 2)

Ölgemälde aus dem Jahr 1716 © Fürstlich Solms-Braunfels´sches Archiv

Die wesentlichen Elemente der veränderten Gebäudeanlage sind auf die umfänglichen Neu- und Umbauarbeiten durch die Territorialherren Graf Bernhard II von Solms-Braunfels 3) und die weiteren Ausbauarbeiten durch seinen Sohn Otto (1426-1504) und seinen Enkel Bernhard III (1468-1547) in das 15. Jahrhundert zurückzuführen. Die Vorgängerburg der Herren von Falkenstein, die von den Münzenbergern im Jahre 1255 nach Erbteilung den Besitz übernommen hatten, wurde vermutlich als Bausubstanz in den Neubau einer Burg mit wohnlicher Ausstattung miteinbezogen.

Schloss Hungen – Querbau mit Torturm und fünfspitziger Bekrönung, spitzbogigen Fachwerkgiebeln, Erkervorbauten, „Zwiebelturm“ und Anbau an die Südostecke an den Frauenzimmerbau
© Freundeskreis Schloss Hungen

Im Laufe seiner neueren Geschichte diente das Schloss als Wohn- und Witwensitz; als Not-Lazarett in verschiedenen Kriegsjahren; als „Kleinkinderschule“ während des 1. Weltkrieges; als Residenz und gelegentlich als Jagdschloss der Linien Solms-Braunfels und Solms-Hungen; als Lagerort für NS-Raubgut (ab 1943) im Zweiten Weltkrieg; als Altersheim mit 70 Betten (ab 1947); und ab 1960 zur Unterbringung von ca. 140 türkischen Gastarbeitern. Seit 1974 befindet sich das Schloss im Besitz einer Eigentümergemeinschaft, die bis heute insgesamt 23 Wohnungen und Gemeinschaftsräume in der selbstverwalteten privaten Wohnanlage restauriert und ermöglicht hat.

Burg-, Schloss- und Besitzgeschichte

Die Lage der Burg, am rechten Ufer der Horloff und auf einer Anhöhe mit Basalthügel gelegen, war unweit der alten Handelsstrasse „durch die Kurzen Hessen“, die im Mittelalter von Mainz kommend über Frankfurt und Friedberg direkt durch Hungen verlief, und weiter nach Grünberg, Romrod, Alsfeld, Niederaula, Hersfeld, Berka über Eisenach bis nach Leipzig führte. Dieser alte Handelsweg, auf dem Hoheitsgebiet des Fürstentums der Landgrafenschaft Hessen, war für die Entwicklung von Markstädten entlang seiner Route von großer Wichtigkeit. Bei Hungen, in einer Schenkungsurkunde von 782 erstmals erwähnt 4), und seit dem 19. April 1361 durch Kaiser Karl IV mit Stadtrechten ermächtigt 5), kreuzte diese Handelstrasse einen anderen regionalen Handelsweg, der von Lich und Münzenberg aus in Richtung Ulrichstein und Nidda führte. So scheint es, dass der Burg und ihrem Ausbau (mit Bergfried) im Nordosten der Wetterau gelegen, aufgrund ihrer topographischen Lage (Erstüberlieferung 1381) 6) verschiedene Funktionsmerkmale zukamen: Einerseits diente die Burg in Anwendung der Amtsrechte zur Sicherung der Handelsstrassen gegen Wegegeld und gleichzeitig war sie ein Teil der wehrhaften Stadtbefestigung von Hungen, im Südwesten des alten Stadtkerns gelegen.

Hoinge - Urkunde aus dem Jahr 782
Schenkungsurkunde aus dem Jahr 782 – Urkunde 56 (Reichsabtei Hersfeld), Nr. 2263, Hessisches Staatsarchiv, Marburg

Solche Burgen und Schlösser regionaler Grafen und Stände in mindermächtigen Positionen waren einzeln nicht in der Lage auf überregionale Entscheidungen politisch Einfluss zu nehmen. Eine historisch-politische Aufwertung des geografischen Raumes der Wetterau im Wandel des frühen Spätmittelalters erhielt die Hungener Region maßgeblich durch innere und äußere Veränderungen. Einmal boten sich durch die Zugewinne nach Erbfällen im Übergang der Falkensteiner-Münzenberger auf die Solmser Grafen neu entstandene territorialpolitische Fragestellungen mit einer besonderen Dynamik unter dynastischen Gesichtspunkten. Mit der Übernahme und Aneignung der veränderten Herrschaftsverhältnisse eröffnete das neue Handlungs- und Gestaltungsspielräume. Und zweitens waren bereits durch die Idee und die Entwicklung einer Grafenunion bis zur Gründung des Wetterauer Grafenvereins im Jahr 1422 ein Zusammenschluss von mehreren Familiendynastien auf höherer Ebene erfolgt.7) Deren gemeinsame Hauptziele und Interessen lagen darin, den Bestand der territorialen Eigenständigkeit mit den entsprechenden Machtbefugnissen zu erhalten. Die Wahrung des inneren Landfriedens und die Rechte sollten nach gegenseitiger Abstimmung im Machtgefüge mit einer gemeinsamen Stimme verteidigt werden. Die Wetterau als geografischer Raum, oder Teile davon, sollten nicht unter die Vorteilsnahme und Machtwirkung der Landgrafenschaft Hessen geraten. Der Wetterauer Grafenverein erhielt die Reichsstandhaft im Jahr 1496. Philipp von Solms-Lich und Bernhard von Solms-Braunfels waren beide Mitglied im Grafenverbund, dessen Interessenwahrnehmung im 16. Jahrhundert Wirkung zeigte. Aber wie in anderen Regionen des Reiches auch, endete mit dem Beginn des 30-jährigen Krieges diese überregional organisierte Präsentationsform von institutioneller Herrschaftspraxis.

Blick von der Schlossgasse durch das spitzbogige Tor der Vorburg in den Vorhof des Schlosses Hungen © Freundeskreis Schloss Hungen

Von den Falkensteiner Herren zu den Solmser Grafen

Nachdem bereits im Jahr 1404 das Kloster Hersfeld dem Philipp von Falkenstein eine Quittung über das Kaufgeld für die Rechte am Kloster zu Hungen, zu Laubach und zu (Ober) Erlenbach ausgestellt hatte, trug Papst Innozenz der VII. dem Dechanten zu Wetzlar ein Jahr später auf, dem erfolgten Verkauf die päpstliche Genehmigung zu erteilen. 8) Nach dem Aussterben der Herren von Falkenstein ging die bereits vor 1410, „unter massiver Heranziehung der Stadtbürger“ 9) Hungens umgebaute und erweiterte Burganlage 10), im Jahr 1419 in den Besitz der Solmser; dort 1436 an die Solmser-Braunfelser Linie (Bernhard II.), über. Vom ursprünglichen Bautyp her handelte es sich um eine Wasserburg mit Schildmauer und rundem Bergfried, die dann im Verlauf der Jahrhunderte, als Burgenwohnsitz und später zur Schlossanlage umgebaut, mehrfach baulich verändert und erweitert wurden. Ab 1454 fanden unter Graf Bernhard II. von Solms-Braunfels größere bauliche Erneuerungen und Umbauten, vermutlich unter Verwendung bestehender Bauteile der früheren Anlage, statt.

Thorsten Bild quer
Schloss Hungen zum Jahreswechsel 2020
© Thorsten Amlung

1464 wurde das Anwesen für Anna von Nassau-Wiesbaden als Witwensitz der Gemahlin von Otto Graf von Solms-Braunfels beurkundet und im Ehebrief als „Neue Burg in Hoingen“ aufgeführt 11). Die Anwendung des „Wittums“ (gewidmete Gut), als Vermögensleistung des Bräutigams an die Braut bei der Eheschließung und zugleich zum Zwecke der Versorgung der Witwe, fand in Hungen bis ins 20. Jahrhundert seine Fortsetzung, indem das Schloss mehrfach zum Witwensitz wurde. Zwischen 1487 und 1492 wurde die Burg unter Bernhard III durch einen erneuten Ausbau erweitert und die Hochzeit mit seiner Gemahlin Margaretha fand hier in Hungen am 04. November 1492 in der neuen Burganlage statt. Unter Graf Philipp begannen ab 1572 weiterer Umbauarbeiten an Gebäudeteilen und Abbrucharbeiten, sowie Neubauten (u.a. Treppenturm (Glockenturm) in der südöstlichen Ecke des Innenhofes).

Fotographie um 1910: Schloss Hungen Innenhof mit Querbau (mit 5 Turmspitzen) und dem Treppenturm (Glockenturm) erbaut 1572. In der Mitte das Pflanzenrondell mit Palme, rechts der Frauenzimmerbau mit den beiden Renaissance-Giebeln © Landesdenkmalamt Hessen, Archiv

Um 1600 Errichtung des Torbaues der Vorburg, des „Neuen Saalbaues“ und des (nicht mehr existierenden) nördlichen „Eckturmes mit Welcher Haube“, sowie Umgestaltungen am „Frauenzimmerbau“ und dem „Alten Bau“. 1602 wurde die gesamte Grafschaft Solms-Braunfels in drei Teile aufgeteilt und Hungen wurde zur eigenständigen Grafschaft Solms-Hungen im Besitz von Otto dem Jüngeren. Ab 1604 ließ dieser Gebäude erneut umbauen und bis in die neunziger Jahre des 17. Jahrhunderts wurde es zum Residenz-Schloss. In dieser Zeit (um 1616): Fortführung der Umbauten, insbesondere am „Alten Saalbau“ und erneut am „Frauenzimmerbau“ mit den markanten Renaissancegiebeln zum Innenhof und Erstellung der Wallanlagen vor dem Schloss und der Stadtmauer. 1629 wird das Areal des Schlosses um das Hofgut erweitert.

Lageplan Schloss Hungen 1924 © Fürstlich Solms-Braunfels´sches Archiv

Letzte größere Veränderungen und Ergänzungen der Schlossbauten fanden unter Wilhelm Moritz nach 1700 statt. Er ließ am Mittelbau u.a. die Hauptfassade mit „barocken Vor- und Aufbauten“ ausstatten, ließ – nach eigenen Plänen – an der Eckverbindung zum Frauenzimmerbau den dreigeschossigen Turm mit der ausbauchenden Haube errichten („Zwiebelturm“) und Verzierungen (Relieftafeln mit Fruchtgehängen und Löwenköpfe) anbringen. Zwischenzeitlich war die Solms-Hungener Linie wieder zurück in den Besitz der Solms-Braunfelser Grafen gegangen. In diesem Zeitraum – frühestens nach 1716 – wurden auch Schildmauer und Bergfried abgetragen. Zum Schutz der Westseite des Schlosses wurden ein Doppelgraben, eine Bastion und eine Lünette (gemauerte, rundförmige Verteidigungsschanzen) angelegt. Durch den Bau einer Bahnstrecke von Gießen nach Gelnhausen (1863 – 1870) wurde das Wallgelände des Schlosses durchbrochen. Im 18. und 19. Jahrhundert diente das Schloss wieder als Witwensitz und gelegentlich als Jagdschloss der Grafen Solms-Braunfels, seit 1742 Reichsfürsten.

Schloss Hungen - Garten Freundeskreis Schloss Hungen
Schloss Hungen – Garten © Freundeskreis Schloss Hungen

Während des Zweiten Weltkriegs lagerte hier ab 1943 bis ins Jahr 1946 NS-Raubgut, bestehend aus Bibliotheksbeständen jüdischer Provenienz, Torarollen und rituelle Zeremonialgegenstände aus Synagogen aus Frankreich, den Niederlanden, aus Weißrussland, der Ukraine und dem Baltikum.12) Bereits im Februar 1944 waren mehr als 550 000 Bände im Hungener Schloss eingelagert. Von 1947 bis 1960 wurde das Schloss als Altersheim genutzt, danach bis 1974 als Wohnheim für türkische Gastarbeiter. 1974 bot Hans Georg Graf von Oppersdorff das baufällige Schloss dem Gießener Professor Dr. Adolf Hampel, der bereits mit seiner Frau Renate Hampel-Freese und Familie im Torbaugebäude wohnte, als Geschenk an. Noch im selben Jahr fand sich eine Gruppe von interessierten Personen zusammen und gründete eine Eigentümergemeinschaft auf der Grundlage des Wohnungseigentumsgesetzes, die alsbald mit der umfänglichen Sanierung, Restaurierung und Instandsetzung der Schlossanlage begann. Heute leben im Schloss Hungen 43 Personen in 23 Eigentumswohnungen und nutzen die zusätzlichen Gemeinschaftsräume, das Außengelände und den Schlossgarten auf dem Anwesen. In der privaten Wohnanlage im Denkmal wurde ein gemeinschaftlicher Lebensort verwirklicht, der seit 1974 als Wohnprojekt in Selbstverwaltung organisiert wird.

Schloss Hungen bei Nacht und Vollmond
Schloss Hungen bei Nacht © Freundeskreis Schloss Hungen

Denkmaltopographie

Das durch Mauern bzw. Gebäude begrenzte unregelmäßige Schlossareal, das durch ein Tor im Norden (Zugang von der Schlossgasse) und durch ein zweites Tor im Nordosten (Zugang vom Liebfrauenberg) erschlossen wird, besteht aus der sogenannten Vorburg mit großem Hof im Norden und der Kernburg im Südwesten.
Die entlang der Großen Saalgasse aufgereihte Gebäudefolge der Vorburg setzt sich aus einem in der Achse der Schlossgasse gelegenen Torbau, dem östlich angebauten so genannten Kanzleibau und einem separaten Fachwerknebengebäude (Remise) zusammen. 13)

Schloss Hungen: Grundriss der Schlossanlage nach einem Plan von 1952 © Klaus Dieter Wildhack

Während das Torgebäude im unteren Teil mit seinen spitzbogigen Toren noch gotische Merkmale aufweist, entstammen seine Volutengiebel sowie das später eingefügte Doppelwappen des Grafen Otto zu Solms und seiner Gemahlin Ursula von Gleichen der 1604 beginnenden Ausbauphase. Auch das sich östlich anschließende Kanzleigebäude, das später als Pfarrhaus und Försterwohnung genutzt wurde, und der westlich angesetzte Trakt gehören in diese Zeit.
Die weiter südlich gelegene Kernburg, das eigentliche Schloss, bildet einen nach Südwesten geöffneten hufeisenförmigen Gebäudekomplex, dessen Innenhof früher durch eine geknickte Schildmauer mit einem mächtigen Rundturm abgeschlossen war.
Die Gebäude dieser dreiflügeligen, nach Nordwesten erweiterten Anlage entstammen im Kern sämtlich dem 15. Jahrhundert, also dem späten Mittelalter.
Der für die Gesamtansicht wichtigste Gebäudeteil ist der nach Nordosten gerichtete Querbau. Sein in der Gebäudemitte liegender Torturm ist mit seinem spitzbogigen Tor und dem Kreuzgewölbe der Torhalle noch deutlich mittelalterlich geprägt.

Schloss Hungen Innenhof: Querbau mit Torturm und fünfspitziger Bekrönung und Treppenturm (Glockenturm)
© Freundeskreis Schloss Hungen

Die fünfspitzige Bekrönung, die aus einem mittleren achteckigen Helm und vier sechseckigen Eckhelmen gebildet wird, verleiht ihm eine charakteristische Silhouette, die sich im Zusammenspiel mit den im Jahre 1700 ausgeführten barocken Veränderungen zu einer Schaufront, die zum äußeren Hof orientiert ist, zusammenschließt.
Die wichtigsten Elemente dieser symmetrisch aufgebauten Fassade zur Vorburg sind die vier, in Paaren rechts und links vom Turm angeordneten, spitzbogig zusammenlaufenden Fachwerkgiebel und die schmalen, zu beiden Seiten des Tores vorgesetzten, dreigeschossigen Erkervorbauten mit architravierten Fenstern, die in den Obergeschossen durch einen Brückenbau miteinander verbunden sind. Dieses Obergeschoss ist durch ionische Pilaster, durch Festons und durch zwei hier angebrachte Inschrifttafeln, in denen die Erbauer, Graf Wilhelm Moritz von Solms-Braunfels und seine Ehefrau Magdalena Sophia, sowie das Erbauungsdatum 1700 genannt werden, optisch hervorgehoben.

Dreigeschossiger Anbau in der Südostecke an den Frauenzimmerbau © Freundeskreis Schloss Hungen

Ein links an das Querhaus angereihter, im Winkel vor dem Frauenzimmerbau errichteter Turm mit dreifach gestaffelter, stark bauchiger Haube, der ebenfalls 1700 entstand, durchbricht ebenso die Symmetrie, wie der in der äußersten Südostecke des Frauenzimmerbaus angesetzte Anbau von 1790. Dieser ist mit einem eigenen Portal mit flacher Archivolte und reich geschmückten seitlichen Fachwerkobergeschossen versehen.

Schloss Hungen - Rückansicht Frauenzimmerbau mit Kunst-Objekten am Tag des "offenen Denkmals"
Rückansicht Frauenzimmerbau mit Kunst-Objekten auf Grünfläche am Tag des „offenen Denkmals“ 2016
© Freundeskreis Schloss Hungen

Der dreigeschossige, mit einem hohen Krüppelwalm ausgestattete Südostflügel, der so genannte Frauenzimmerbau, ist im Kern ebenfalls mittelalterlich. Er wurde in den Jahren 1608 bis 1612 grundlegend verändert. Auf diesen Umbau gehen die reich geschmückten Volutengiebel an der Hofseite sowie der Innenausbau mit geometrisch unterteilten Stuckdecken zurück. Während der im östlichen Hofwinkel stehende quadratische Treppenturm, der eine vierläufige Stiege um einen starken quadratischen Mittelpfeiler enthält, schon 1572 bis 1574 erbaut worden war, entstanden die hofseitigen, zweigeschossigen Arkadengänge erst 1700.

Tuschezeichnung „Hoingen“ aus dem Fürstlich Solms-Braunfels`schen Archiv: Innenhof des Schlosses mit Blick auf Frauenzimmerbau, Treppenturm (Glockenturm), Torturm und den Alten Bau (Südseite). Zu sehen sind auch das eiserne Flügeltor mit Wegen, die aus dem Innenhof heraus in westliche und östliche Richtungen führen.
Tuschezeichnung auf Pergament: Innenhof des Schlosses mit Blick auf Frauenzimmerbau, Treppenturm (Glockenturm), Torturm und den Alten Bau (Südseite). Zu sehen sind auch das eiserne Flügeltor mit Wegen, die aus dem Innenhof heraus in westliche und östliche Richtungen führen. © Fürstlich Solms-Braunfels`schen Archiv

An den zweigeschossigen nordwestlichen Flügel, den so genannten Alten Bau, der an der zum Außenhof gerichteten Giebelseite noch gotische Fensteröffnungen aus der Erbauungszeit aufweist und auch sonst in seinen spätmittelalterlichen Außenmauern am wenigsten verändert erscheint, ist im spitzen Winkel der sogenannte Neue Saalbau angebaut. Von 1608 bis 1612 auf älteren Grundmauern errichtet, schließt sich das zweigeschossige, mit einem hohen, von Gauben besetzten Krüppelwalmdach und durch gekoppelte, schmale Fenster charakterisierte Gebäude nach Nordwesten dem Verlauf der Stadtmauer an. 14)

Schlossgruppe – Mitte 1970er-Jahre
© Freundeskreis Schloss Hungen

Sanierungsgeschichte

Auch Prof. Dr. Gottfried Kiesow (damals Leiter des Landesamtes für Denkmalpflege in Hessen) fand diesen „ganz neuen Weg, ein so großes Projekt in den Griff zu bekommen”, unterstützenswert, da neben der Schaffung von Wohnraum besonders folgende Ziele gemeinschaftlich festgelegt wurden:

  • die durch die Geschichte geprägte, originale Denkmalsubstanz in größtmöglichem Umfang zu erhalten,
  • der handwerklichen Reparatur im vorgegebenen Material gegenüber dem Austausch oder dem Ersatz den Vorrang zu geben,
  • nur solche Eingriffe in die Denkmalsubstanz vorzunehmen, die – soweit technisch und konstruktiv möglich – wieder rückgängig gemacht werden können und
  • trotz des Zwanges zur Anpassung an die veränderten Nutzungsansprüche den geschichtlichen Zeugniswert in der alten farblichen Fassung des 17. und 18. Jahrhunderts auch für kommende Generationen zu erhalten, und nicht zuletzt die Gesamtanlage für die Öffentlichkeit weitgehend zugänglich zu machen.
25 Jahre Schlossgruppe
25 Jahre Schlossgruppe Hungen (1999) © Freundeskreis Schloss Hungen

Bis heute wird das Wohnprojekt durch eine ehrenamtlich tätige Selbstverwaltung organisiert, die sich aus der Eigentümergemeinschaft (das ist die Gruppe aller Eigentümer im Schloss), dem Verwaltungsgremium (3 Mitglieder) und dem Verwaltungsbeirat (3 Mitglieder) zusammensetzt und in regelmäßigen Sitzungen (mehrmals im Jahr) zusammenfindet, um Entscheidungen auf gemeinschaftlicher Grundlage zu treffen. In der Wohnanlage befinden sich heute 23 Wohneinheiten (2021) mit insgesamt 114 Räumen und Grundflächen von 45 bis 250 m². Die gesamte Wohnfläche aller Wohneinheiten beträgt rund 3040 m²; die Nutzfläche ca. 1850 m², davon 230 m² Kellerraum, 560 m² Speicherraum und 275 m² Nutzräume im Nebengebäude. Die Wohnungen werden, bis auf z. Z. drei dauervermietete, von den Eigentümern selbst bewohnt.
Seit dem Sanierungsbeginn wurden beträchtliche Eigenmittel nicht nur in die Wohnungsumbauten und Einrichtungen investiert, sondern auch und in erster Linie in die Restaurierung der Fassaden, Dächer und Außenanlagen. Berechnet man die Kosten für die Sanierung des Sondereigentums (Wohnungen) mit im Mittel 1000 DM / m², so belaufen sich diese, von den Eigentümern selbst getätigten Investitionen auf rund 3,0 Mio. DM. Für die Restaurierung und Sanierung des Gemeinschaftseigentums mit sämtlichen Arbeiten sind noch einmal Kosten in gleicher Höhe entstanden. Insgesamt belaufen sich die gesamten Kosten einschließlich der Aufwendungen für die Wohnungssanierungen auf ca. 6 Millionen DM. Davon wurden etwa 10 – 15 % durch verschiedene öffentliche Zuschüsse und Sanierungsmittel gedeckt. Zusätzlich gewährten die Stadt Hungen regelmäßig verlorene Zuschüsse zu der Instandsetzung ihres größten verbliebenen Kulturdenkmals und desgleichen, in sehr geringem Umfang der Landkreis Gießen. Seit 1989 gelten für das Schloss die Voraussetzungen für Gebäude in förmlich festgelegten Sanierungsgebieten aufgrund des Städtebauförderungsgesetzes.

Buchdeckel Buch "Schloss Hungen vom Feudalsitz zur Wohnanlage"
Klaus Dieter Wildhack – Schloss Hungen – vom Feudalsitz zur Wohnanlage. Hungen 1999

Einen ausführlichen Überblick über die Geschichte und die Sanierung des Hungener Schlosses gibt die Broschüre von Klaus Dieter Wildhack: Schloss Hungen. Vom Feudalsitz zur Wohnanlage. Hungen 1999. 87 Seiten mit Abbildungen und historischen Fotos. Diese Broschüre kann gegen einen Unkostenbeitrag von 5 € (plus Versandkosten) über die Kontaktanschrift des „Freundeskreis Schloss Hungen e.V.“ bestellt werden.

Gemeinschafts- und Veranstaltungsräume

Zusätzlich zu den 23 Wohnungen wurden auf 350 m² Gemeinschaftsräume gestaltet, die neben der Nutzung durch die Eigentümer auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden. Diese Veranstaltungen werden in der Regel von dem „Freundeskreis Schloss Hungen e. V.” durchgeführt, der im November 1976 als Verein aus der Schlossgruppe heraus gegründet wurde und sich die Konzeptaufgabe stellte, „die Gestaltung und Erhaltung von denkmalspflegerisch wichtigen Teilen der Außenfassaden und der Außenanlagen des Schlosses Hungen, soweit sie der Öffentlichkeit zugänglich sind, zu fördern und kulturelle Veranstaltungen durchzuführen, die geeignet sind, die mit dem Schloss Hungen zusammenhängenden Traditionen zu pflegen und die kulturelle Bedeutung des Schlosses Hungen wiederzubeleben.“

© Freundeskreis Schloss Hungen e.V.

Der Pferdestall

Der Pferdestall beherbergte früher bis zu 26 Reit- und Kutschpferde der gräflichen Familie. 1978 wurde er aufwändig als Gemeinschafts- und Ausstellungsraum umgestaltet. Später kamen weitere Nebenräume zu dem Komplex „Pferdestall“ hinzu: Küche, Abstellräume und WC’s. Heute finden hier auf einer Grundfläche von ca. 70 m² regelmäßig Ausstellungen und Veranstaltungen unterschiedlicher Art statt.

Schloss Hungen – Jazz im Pferdestall © Freundeskreis Schloss Hungen

Der „Blaue Saal“

Einst war der „Blaue Saal“ das Musikzimmer der letzten Gräfin des Schlosses Hungen. Später wurde der großzügige Raum für türkische Gastarbeiter in mehrere kleine Zimmer zu Wohnraum unterteilt. Im Jahre 1982 wurden die Trennwände von der neuen Eigentümergemeinschaft wieder entfernt und der Saal im Stile des 18. Jahrhunderts umfänglich restauriert. Farbgebung und Namen „Blauer Saal“ erhielt er von seinem prachtvollen blauen Kachelofen. In den letzten Jahren wurde schließlich die Einrichtung um einen Konzertflügel bereichert, die Bestuhlung erneuert und noch einmal eine grundlegende Renovierung vorgenommen.

Chorgesang im Blauen Saal im Schloss Hungen
© Freundeskreis Schloss Hungen

Im „Blauen Saal“ finden jährlich zahlreiche kulturelle Veranstaltungen statt (Lesungen, Kammerkonzerte, Liederabende, Vorträge, Musikdarbietungen, Kabarett u.a.) In dem ca. 80m² großen „Blauen Saal“ finden 50 bis 70 Besucher Platz. Seit einigen Jahren kann der „Blaue Saal“ auch für standesamtliche Trauungen genutzt werden (Anfragen diesbezüglich sind direkt an das Standesamt der Stadt Hungen zu richten). Oft nutzen die Brautpaare im Anschluß an die Trauung den wunderschönen Innenhof des Schlosses für einen Sektempfang.

Kinderschlossfest
Kinderschlossfest im Außenhof des Schlosses Hungen © Freundeskreis Schloss Hungen

Der Innenhof

Im geräumigen Innenhof des Schlosses Hungen finden bis zu 400 Besucher Platz. Der Schlosshof wurde und wird vor allem für Veranstaltungen in den Sommermonaten genutzt. Schlossfeste (jetzt: Kinderschlossfest); Freilichtkino; Theateraufführungen und Musik-Veranstaltungen begeistern seit vielen Jahren ein Publikum, das in die Schäferstadt Hungen, in der Mitte Hessens am Nordrand der Wetterau (Landkreis Gießen), kommt.

Kinderschlossfest "Kinder tanzen"
Kinderschlossfest im Innenhof des Schlosses Hungen © Freundeskreis Schloss Hungen

Der Schlossgarten

Die Schlossanlage, vormals Burg, hat im Verlauf der Geschichte verschiedenste Epochen durchlebt und über zahlreiche Baumeister und Handwerker unterschiedliche Ausprägungen an seinen Gebäudeteilen erhalten. Am Schlossgarten selbst und dem Aussengelände mit Grünflächen sind diese Stilepochen der Vergangenheit nicht mehr sichtbar. Nur aus der erkennbaren Grundform der Schlossanlage wissen wir, dass vermutlich ein Schlossgarten fester Bestandteil eines Gesamtensembles gewesen war. Letzte wesentliche Umbauten und prägende Veränderungen an den Schlossbauten hatten unter dem Grafen Wilhelm Moritz von Solms stattgefunden. Aus dieser Zeit stammt auch das Ölgemälde aus dem Jahr 1716 (siehe oben, erstes Bild im Beitrag), das einen „Perspektivischen Entwurff“ der Gesamtansicht der Schlossanlage zeigt. Ob aber ein Schlossgarten in dieser barockisierten Ausgestaltung im frühen 18. Jahrhundert existierte oder geplant war, wissen wir heute nicht mehr zu sagen. Eine genaue Rekonstruktion des historischen Gartens ist nicht möglich.

Schloss Hungen – Garten © Freundeskreis Schloss Hungen

Die gegenwärtige Schlossanlage und das Aussengelände mit zahlreichen Bäumen u.a. Ahornarten, Feldulme, Esche, Weide, Birke, Vogelkirsche, Kastanie, Eibe, Magnolie; den Grünanlagen mit Blumenbeeten, den vielfältigen Arten an Pflanzengehölzen, Stauden, Kletterpflanzen und Rosenarten; mit Berankung, Fassadenbewuchs und Sträuchern hat mehrere Teilbereiche. Je nach den Blickachsen und dem Standpunkt des Besuchers und dem Jahreszeitpunkt bieten diese eine Vielfalt an blühender Attraktivität und wechselnder Farbigkeit an.

Schloss Hungen – Garten © Freundeskreis Schloss Hungen

Der Garten im Schloss ist wie alle Gärten ein Synonym für das Leben und geprägt am Stil seiner Zeit. An den Ort gebunden entsteht ein Gestaltungsprozess, der gleichzeitig zu einer Plattform wird und auf „kommunikative, mediale und zeichenhafte Weise zu wirken“ scheint. 15) Gärten und ihre Teilbereiche können wie Texte sein und legen über die Gestaltung ein Medium frei, das durch den besonderen Charakter seine ganz eigene Präsentationsform mit kulturellen Inhalten offenlegt. Der Garten in der privaten Wohnanlage des Schlosses Hungen ist ein Teil des bewohnten Denkmals und wird von der Gartengruppe der Schlossbewohner betreut. Der Schlossgarten ist natürlich auch ein ganz besonderer Ort der persönlichen Ruhe, der Besinnung und zum gemeinschaftlichen Treffpunkt und Austausch der Bewohner untereinander angelegt.

Ausschnitt: Ölgemälde aus dem Jahr 1716 © Fürstlich Solms-Braunfels´sches Archiv

Anmerkungen

1) Ein ausführlicher Überblick über die Geschichte und die Sanierung des Hungener Schlosses kann der Broschüre von Klaus Dieter Wildhack entnommen werden: Schloss Hungen. Vom Feudalsitz zur Wohnanlage. Hungen 1999. 87 Seiten mit Abbildungen und historischen Fotos. Diese Broschüre kann gegen einen Unkostenbeitrag von 5 € über die Kontaktanschrift des „Freundeskreis Schloss Hungen e.V.“ bestellt werden.

2) Ölgemälde – „Perspektivischer Entwurff deß Hochgräfflichen Schlosses Hoingen In der Wetterau“ aus dem Jahr 1716 (Fürstlich Solms-Braunfels´sches Archiv)

3) Graf Bernhard II von Solms-Braunfels erhielt nach Aufteilungsverträgen im Jahr 1432 und schliesslich am 22. März 1436 die Stadt Hungen.

4) König Karl [der Grosse] schenkt im Jahr 782 dem Kloster Hersfeld die Kirche im Fiskus Schornsheim und anderen Besitz in der Wettereiba, (…). Darunter auch die Stelle, die „Hoinge“ genannt wird (loco qui dicitur Hoinge“.. / Urkunde 56 (Reichsabtei Hersfeld), Nr. 2263, Hessisches Staatsarchiv, Marburg

5) Urkunden von 1361 April 19./20. zunächst an Agnes und einen Tag später an Philipp von Falkenstein, Nürnberg. Kaiser Karl IV. bekundet, dass er dem Philipp d. Ä. v. Falkenstein erlaubt habe, den Ort Hungen zu einer ummauerten Stadt mit Gräben zu machen, die die Rechte der Stadt Frankfurt genießen solle.

6) Urkunde vom 12. Oktober 1381: Johann v. Vetzberg bekundet, dass er Burgmann des Philipp v. Falkenstein-Münzenberg in dessen Schloss Hungen mit der Maßgabe geworden sei, dass er und seine Lehnserben eine jährliche Gülte von 6 Mark dafür erhalten sollen.

7) Ursula Braasch: Der Wetterauer Grafenverein. In: Geschichtlicher Atlas von Hessen. Text- und Erläuterungsband. Fred Schwind (Hrsg.) Marburg 1984 (Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde), S. 145-148 // Georg Schmidt: Der Wetterauer Grafenverein. Organisation und Politik einer Reichskorporation zwischen Reformation und Westfälischem Frieden, Marburg 1989 // Angela Kuhlenkampf: Kuriatstimme und Kollegialverfassung der Wetterauer Grafen von 1663–1806. Ein Beitrag zur Reichsgeschichte der mindermächtigen Stände. In: Zeitschrift für historische Forschung , Ausgabe 20, 1993, S. 485–504

8) „Innocentius Episcopus servus servorum Dei, dilecto filio Decano Ecclesie Wetzflariensis (…).“ Papst Innozenz VII. trägt dem Dechant zu Wetzlar auf, zu dem vom Kloster Hersfeld vorgenommenen Verkauf der klösterlichen Besitzungen zu Hungen und zu Laubach und des Dorfes Obererlenbach an Philipp von Falkenstein, nach Befund der darüber anzustellenden Untersuchung, die päpstliche Genehmigung zu ertheilen. (dtsch. Zusammenfassung) In: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde, 1. Bd., erschienen heftweise in den Jahren 1835,1836 und 1837. Hrsg.: aus den Schriften für das Großherzogthum Hessen von Dr. JW. Chr. Steiner, Urk. Nr. 14

9) Hessischer Städteatlas, Lieferung IV,1 Hungen (Textheft). Bearbeitung von: Isabelle Berens und Holger Th. Gräf. Hrsg. von Ursula Braasch-Schwersmann, Marburg 2016 (Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde, S. 6

10) ebenda, S. 6/7, „Am 19. Juli 1410 befreite der Trierer Erzbischof Werner von Falkenstein (um 1355-1418) die Stadt gegen die jährliche Entrichtung von 220 fl. von allen Diensten außer den Burgdiensten mit der Begründung, dass sie zu anderen Zeiten großen Dinst an demselbene unßerm schloß gethan han, das unßer Bruder seel. Gedächtnus Philipp (VIII. 1353-1407) Her zu Falkenstein unndt zu Müntzenberg das umb. ged. Schloß dicke umbuere unndt zu einem Schloß macht, daß denselben unßern Bürgern zu schwer war. Ursprünglich aus: Stadtarchiv Hungen, Nachlass Küther, X. Unterlagen zur Stadt Hungen, 5. Urkundenabschriften 1400-1497

11) siehe Anm. 1) Klaus Dieter Wildhack, S.6f. und: Hessischer Städteatlas, Lieferung IV,I Hungen (Textheft). Herausgeberin: Ursula Braasch-Schwersmann. Bearbeitung: Isabelle Berens und Holger Th. Gräf. Kartographie: Melanie Müller-Bering. Marburg 2016 (Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde), S.7

12) Geheimsache Schloss Hungen. Die Geschichte der geraubten Bücher in Hungen und Hirzenhain (1943-1946). Katalogheft zur Ausstellung im Schloss Hungen. Hungen 2004 // Peter M. Manasse, Verschleppte Archive und Bibliotheken. Die Tätigkeit des Einsatzstabes Rosenberg während des Zweiten Weltkriegs. Sankt Ingbert 1997 // Dieter Schieffelbein, Das „Institut zur Erforschung der Judenfrage Frankfurt am Main“. Vorgeschichte und Gründung 1935-1939. Frankfurt am Main 1994 // Wolfgang Eichwede, Ulrike Hartung, „Betr. Sicherstellung“ – NS-Kunstraub in der Sowjetunion. Bremen 1998

13) Grundriss der Schlossanlage (nach einem Plan von 1952) aus: Klaus Dieter Wildhack, Schloss Hungen. Vom Feudalsitz zur Wohnanlage. Hungen 1999, S. 46.

14) Der Textabschnitt „Denkmaltopographie“ wurde mit freundlicher Genehmigung aus dem Beitrag „Schloss Hungen, Gemeinde Hungen“ in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser – Landesgeschichtliches Informationssystem (LAGIS), Datensatz Nr. 15067 (Stand: 18.09.2018), eingesehen am 24.03.2021, übernommen. Der Freundeskreis Schloss Hungen e.V. dankt für die Abdruckerlaubnis durch das Hess. Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL) vom 24. März 2021

15) Sarah Thelen – Kulturelle Funktionen des Gartens: Mediale, kommunikative und zeichenhafte Aspekte des hortikulturellen Textes. Universität Tübingen, 2012 (Dissertation)